Yabin Wang

Chinesische Star-Choreographin am Luzerner Theater

Tanz

Chinesische Star-Choreographin am Luzerner Theater

Yabin Wang kennt «Schwanensee», wie wohl so viele von uns, schon seit jungen Jahren. Getanzt jedoch hat sie ihn selbst nie. Ihre Ausbildung absolvierte die Choreografin, Schauspielerin und Tänzerin im klassischen chinesischen Tanz.

Auch die Tänzer*innen ihrer eigenen Compagnie, mit welchen sie seit Jahren arbeitet, haben die jahrtausendealte Tanztradition studiert ­– nicht Ballett. So nutzte Yabin Wang die ersten Tage in Luzern, um das Ensemble von TanzLuzern und das Bewegungsvokabular der einzelnen Tänzer*innen kennenzulernen. «Ich habe natürlich meine Tanzsprache und mein Bewegungsvokabular mitgebracht, aber dann stark von ihrem Background ausgehend choreografiert, und Bewegungen von ihnen eingebaut», erklärt Wang.

Eine wilde Paarung

«Schwanensee» und «Frankenstein» verbindet die renommierte Choreografin am Luzerner Theater. Zwei Geschichten, in welchen sich Schwarz und Weiss, vermeintlich Gut und Böse gegenüberstehen.

«Frankenstein» von Mary Shelley sei gerade hochaktuell, betont Wang, und auch deshalb so spannend. «Es ist der erste Science Fiction-Roman der Weltliteratur. In unserer Zeit, wo sich Roboter und Programme wie ChatGPT immer schneller entwickeln, stellen sich uns dieselben existentielle Fragen: Wie werden wir mit den Geistern fertig, die wir riefen?» Wang ist überzeugt, dass es keine Hilfe sei, diese Technologien für hochzuloben oder zu verteufeln, sondern es gelte, sie mit einem kühlen Kopf zu betrachten.

Auf der Bühne des Luzerner Theaters jedoch wird die Geschichte intensiv emotional aufgeladen. Wang macht sich das ganze Spektrum an Farben in Tschaikowskys Komposition zunutze, um die Geschichte von der Erschaffung des künstlichen Menschen in Vereinigung von West und Ost zu erzählen.