Schulklassen-Führung, Luzerner Theater

Schüler*innen blicken hinter die Kulissen

Jung
8. Juni 2023

Die Reportage

Heute durften wir, die Klasse 4a vom Mattli, hinter die Kulissen des Luzerner Theaters schauen. Wir fuhren mit dem Bus Nr. 21 bis zur Kantonalbank und eilten über den Fussgängerstreifen zum Luzerner Theater. Dort wurden wir von Johanna begrüsst und verstauten unsere Rucksäcke und Jacken in der Garderobe. Von da ging es los, zuerst zum Orchestergraben. Da ist es sehr dunkel, und man befindet sich unter der eigentlichen Bühne. An der Decke des Orchestergrabens hängt ein Netz, damit keine Personen oder Requisiten auf die Leute vom Orchester fallen. Der Dirigent steht auf einem Podest und wird die ganze Zeit gefilmt, damit die Schauspieler auf der Bühne an Bildschirmen wissen, wann ihr Einsatz ist.

Danach ging es weiter zum Lagerraum (der ist voll klein), und eine Art Dachbodentreppe führt von dort zur Zwischenbühne. Aus Sicherheitsgründen durften wir nicht auf diese Bühne, weil der Boden sehr dünn ist. Aussen am Lagerraum befindet sich ein Materiallift, der kann mega schwere Gewichte hochtransportieren. Im Schnürraum befinden sich viele dicke Schnüre mit Gegengewichten, die die Bühnenbilder und Scheinwerfer über der Bühne halten. So ein Scheinwerfer kann bis zu 60 kg schwer sein. Der verantwortliche Schnürmeister muss aufpassen, dass die Schnüre genau das richtige Gegengewicht haben und nichts runter fällt. Anschliessend gingen wir ins Foyer. Dort erzählte uns Johanna, dass dieser Raum nicht nur für die Pausensnacks der Gäste während einer Aufführung genutzt wird, sondern es ist auch Schminkraum und Proberaum, der vor oder während einer Aufführung genutzt wird. Oder sogar als Tanzbühne.

Wir lernten zwei spannende Berufe kennen: Der Inspizient kennt das Drehbuch ganz genau auswendig und gibt von einem Pult aus die exakten Einsätze von Schauspielern, Licht, Bühnenbildern… weiter mit Hilfe von Lichtsignalen oder Durchsagen. Der Regisseur erfindet so zu sagen das Stück und wählt und führt die Schauspieler.

In der Requisitenwerkstatt erzählten uns zwei Mitarbeiter/innen, was sie machen. Sie stellen Requisiten (das sind alle Gegenstände bis zu Grösse eines Stuhls) für die Aufführungen entweder selber her oder ändern vorhandene ab. Bei den Kostümbildnerinnen erfuhren wir, dass im Moment etwa 3000 Kostüme im Lager sind. Ein Schauspieler hat bis zu vier Kostüme. Die werden passend genäht. In der Maske werden die Perücken hergestellt (eine geknüpfte Perücke braucht bis zu zwei Wochen). Die Perücken werden auch passend hergestellt mit Hilfe von Korkköpfen oder Gipsköpfen. Es wird echtes oder künstliches Haar verwendet. In der Maske werden die Leute auch für die Aufführung geschminkt zu alt / jung / dick / dünn / hübsch / hässlich. Danach gingen wir noch zu den Garderoben, und dann war es auch schon wieder Zeit, die spannende Führung mit Johanna zu beenden und zur Bushaltestelle zu gehen.

Wir fanden das einen sehr spannenden Morgen und eine tolle Chance, mal das zu sehen, was uns als Theaterbesucher/innen sonst verborgen bleibt.

 

von Paula & Réane